"Bewegung-Helfer"
Fitness 60plus

Wie viel Motivation brauchst Du im Leben, um spätestens ab der Altersstufe 2 länger fit zu bleiben oder wieder fit zu werden?


Jeder durchlebt alle Altersstufen. Die Frage ist nur: "Wann beginnt Deine dritte Altersstufe?" Mit 75, 85, 95..?


Die Menschen leben heute 80 Jahre und länger. Selbst 100 Jahre sind keine Seltenheit mehr. Das gefühlte Alter kann aber erheblich vom tatsächlichen Alter abweichen. Wie alt fühlst Du dich?


Altersstufe 1

Egal, ob Du  dich im Worst-Case-Szenario, also gar nicht oder im Best-Case-Szenario, also regelmäßig oder vermutlich eher irgendwo dazwischen bewegst: 

  • Du fühlst dich körperlich i.d.R. noch fit genug.
  • Gelegentlich auftretende Verspannungen, Unbeweglichkeitsmomente oder konditionelle Schwächen sorgen dich typabhängig noch nicht wirklich.
  • Du kannst sehr bequem leben, wenn Du es denn so willst!

Das Leben ist schön!

Altersstufe 2

  • Arthrose in den Kniegelenken? E-Bike?
  • Die Sprunggelenke merkst Du nach längerem Sitzen bei den ersten Schritten?
  • Deine  Bandscheiben im Rücken melden Dir täglich, dass sie da sind?
  • Dein Nacken schmerzt und ist verspannt?
  • Deine Hände kribbeln nachts im Bett?
  • Bluthochdruck ist bereits obligatorisch?
  • Dein Gang ist weniger rund als früher?
  • Du gehst und stehst weiter nach vorn gebeugt. Dein Rücken und Dein Bauch sind runder geworden.
  • Du fühlst Dich oft unwohl in Deinem körperlichen Zustand?
  • Aktive Bewegung tut weh, körperliche Anstrengung fällt deutlich schwerer! 

Das Leben ist nicht jeden Tag schön!

Altersstufe 3

  • Neulich bist Du gestürzt. Du hast Glück gehabt und nur Schürfwunden erlitten!
  • Du kannst das Gleichgewicht nicht mehr so gut halten und musst dich oft abstützen!
  • Vieles Alltägliche ist quälend anstrengend. Du beschränkst alles auf das Notwendigste.
  • Häufiger musst Du wegen Kreislaufproblemen kürzer treten. Du bekommst sehr schlecht Luft. 
  • Seit kurzem benutzt Du einen Rollator.
  • Du kommst nirgends mehr problemlos hin. Es ist ganz schön einsam um dich herum geworden!
  • Wenn Du nun denkst, dass Du vielleicht anders hättest leben sollen, ist es jetzt zu spät. Du kannst nicht wieder von vorne anfangen

Das Leben war einmal schöner!

Worst-Case-Szenario:

Lebst Du bequem?

Sofa, Fahrstuhl, Auto, Fernsehen?   ja !!!

Bewegst Du dich? 

Zu Fuß, Fahrrad, Garten, Handwerk, Sport?   nein !!!

Best-Case-Szenario: 

Lebst Du bequem?

Sofa, Fahrstuhl, Auto, Fernsehen?   in Maßen, ja !!!

Bewegst Du dich? 

Zu Fuß, Fahrrad, Garten, Handwerk, Sport?   ja, so oft es geht !!!

Egal wann, aber fang an dich zu bewegen! Du wirst Dich länger besser fühlen! Ein bequemes Leben entzieht Dir von Jahr zu Jahr schleichend Deine Freiheit unabhängig zu sein. Ein bewegtes Leben kann Deine Unabhängigkeit sehr sehr lange erhalten. Verbesserung durch Bewegung ist in jeder Altersstufe möglich. Wunder gibt es jedoch nicht. Deshalb müssen die motorischen Fähigkeiten regelmäßig trainiert werden.

Fünf motorische Grundlagen sind wichtig!

Krafttraining
Für einen Schritt nach vorne muss eine Beugung im Hüftgelenk möglich sein. Die Beugung wird durch das Zusammenwirken von vielen Muskeln bewirkt oder feinmotorisch unterstützt. Je besser diese Muskeln trainiert sind, desto länger kann der Schritt gesetzt werden und um so eleganter wirkt unser Gang. Ohne Kraft ist keine Bewegung möglich.

Kraft für unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit!
Das trainierte Muskelsystem schützt uns aktiv vor Stürzen.
Muskelaktivität führt zu einer Stärkung unseres Immunsystems.
Unser Bewegungsapparat wird insgesamt belastbarer.
Unsere Körperhaltung und unser Körpergefühl verbessern sich sichtbar..
Wir können im Alltag kräftiger zupacken.

Schnelligkeitstraining
Das Reaktionsvermögen ist auch im Alter trainierbar. Ausweichen, abfangen, schützen.... Nur die Möglichkeit, 100 Meter bis zum abfahrbereiten Bus mit maximaler Geschwindigkeit zu sprinten, sollten wir lieber sein lassen

Unfälle durch schnelle Reaktionsfähigkeit vermeiden!
Im Straßenverkehr kann ich beispielsweise schneller auf unerwartete Situationen reagieren.

Ausdauertraining
Ohne Ausdauer können wir unsere Kraft nicht lange in Bewegung umsetzen. Über die Ausdauer geben wir dem Bewegungsapparat die Möglichkeit die Ermüdung hinauszuschieben. Die"Puste" geht einem aus noch bevor die Muskulatur versagt. Wenn der nächste Supermarkt 500 m entfernt liegt, müssen wir es hin und zurück schaffen und auch noch den Weg durch den Laden und zusätzlich mit Einkäufen bepackt und dann vielleicht auch noch eine Treppe nach oben steigen.

Mit Ausdauertraining können wir unsere alltäglichen Angelegenheiten lange problemlos bewältigen.

Mit Kopf und Körper ausdauernder unterwegs!
Das Unfallrisiko sinkt, weil wir bei Tätigkeiten, die unsere Aufmerksamkeit brauchen, ermüdungsfreier durchhalten.
Mit einem trainierten Herz-Kreislauf-System nehmen wir locker die Treppe statt des Aufzugs und tauschen das E-Bike gegen ein Fahrrad ohne Hilfsmotor.
Nach einer anstrengenden Arbeit erholen wir uns schneller und können uns nach verkürzter Pause anderen angenehmen Dingen zuwenden.

Koordinationstraining
Koordination benötigt man für alle Verrichtungen des täglichen Lebens. Eine funktionierende Zusammenarbeit von Hand, Auge und Fuß ist absolut erforderlich sobald man sich beispielsweise in fremden Umgebungen wie einem Supermarkt bewegt. Gleichgewicht, Rhythmus und Reaktion sind ebenfalls koordinative Elemente, die beispielsweise auf unebenen Wegen gefordert sind.
Die gesamte Koordination lässt sich trainieren und auf einem guten Niveau halten. Aber auch hierfür benötigt man Muskulatur (Kraft), Ausdauer und Beweglichkeit, damit die Koordination harmonisch möglich ist.

Für mehr koordinierte Geschicklichkeit im Alltag!
Es fällt uns leichter, gleichzeitige Handlungen sicher auszuführen; z.B. eine Treppe steigen und dabei einen unhandlichen Karton tragen.
Wir greifen schneller zu, wenn etwas zu Boden zu fallen droht.
Wir stehen bei der Gartenarbeit immer optimal beim Gießen, Graben, Harken.
Wir stehen sicher auf der Leiter und halten das Gleichgewicht.
Wenn wir zusammenarbeiten, ahnen wir, wie der Andere jetzt handeln wird. Wir arbeiten Hand in Hand.
Beim Streichen einer Wand oder dem Sägen von Holz finden wir besser den notwendigen harmonischen Rhythmus.
Wir schlagen mit dem Hammer kräftig genug auf einen Nagel, aber nicht zu stark, damit er gerade in das Holz eindringt.

Beweglichkeitstraining
Mit Beweglichkeit ist gemeint, wie weit kann ein Körperteil in einem Gelenk bewegt werden. Interessant ist da vor allem die Mobilität, d.h. wie weit kann man beispielsweise das Knie mit Muskelkraft strecken oder beugen. Auch hier helfen Kraft- und Ausdauertraining bei der Verbesserung der Mobilität.
Beweglicher wird man durch Bewegung und zwar, wenn man häufiger ein Körperteil über die gesamte mögliche Bewegungsamplitude in alle gelenkspezifischen Richtungen mithilfe der eigenen Körperkraft bewegt.
Nach dem Training kann passives Dehnen durch Nutzung der Schwerkraft oder durch äußere Krafteinwirkung die Flexibilität verbessern und die schnellere Regeneration des Körpers fördern.

Beweglichkeit macht belastbarer im Alltag!
Bewegliche Gelenke sind intensiver durchblutet und die Regenerationsfähigkeit nach Verletzungen oder Überlastungen wird verbessert.
Insgesamt sinkt das Verletzungsrisiko und die Belastbarkeit wird erhöht.
Eine eingeschränkte Belastbarkeit des Bewegungsapparates kann wiederhergestellt werden.
Mit einer erweiterten Range Of Movement (ROM) der Gelenke sind persönliche Verrichtungen wie z.B. Schuhe zubinden keine unüberwindbare Hürde.